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Die gößten Inseln Estlands: Saaremaa und ihre Nachbarinsel Hiiumaa

 

 https://de.wikipedia.org/wiki/Saaremaa

 

Da sind wir heute gelandet.

Über das gesamte Baltikum können wir übereinstimmend sagen: Essen kann man immer gut, ob im kleinen Dorfrestaurant oder heute im Kurhaus von Kuressaare.


Wir wohnen heute zwischen aufgebockten Schiffen am kleinen Hafen von Kuressaare



Gut gespeist im Kurhaus













Hier auf der Insel ist das Leben easy-going, es gibt kaum mürrische Leute, das Städtchen ist niedlich und auch in den Hinterhöfen gepflegt, die Menschen sind gut angezogen und auch physisch besser beisammen. 

Wir besuchen den 7000 Jahre alten Meteoritenkrater bei Kali, speisen fürstlich zu Abend und werden gewarnt: nicht überall in Estland ist es so schön und locker wie hier.

 

7.5.2024

Alle persönlichen Lebensgeschichten im Baltikum drehen sich um die verschiedenen Besatzungen und deren Folgen. Familiengeschichten reichen Generationen zurück und sind dann noch mehrfach verworren.

Der nette Schwede (in dessen Antiquitätengeschäft auf dem Weg zur Südspitze der Insel ich glücklich einen in den Supermärkten vergeblich gesuchten Flaschenverschluß fand) kam ursprünglich aus Stockholm. Seine Familie besaß ein Sommerhaus auf Gotland. Gotland liegt mitten in der Ostsee und war schon immer vom Baltikum leicht zu erreichen (im Winter über Eisstraßen). Auch umgekehrt war diese Verbindung immer wichtig, aus Handels- und Gebietsgewinngründen. Und auch diverse Hanse-Verbindungen führten an den Inseln Saaremaa und Hiiuma vorbei, so daß sie strategisch wichtig waren.





Mein Schwede besitzt nun seit einem Jahr die estnische ID , die ihm ein Aufenthaltsrecht hier garantiert. Die Esten sind ziemlich rigoros mit Sprach- und Geschichtskenntnissen, was ihrer komplizierten Vergangenheit geschuldet ist. Andrerseits waren gerade die estnischen Inseln sehr von schwedischer Lebensart geprägt und das hat sich teilweise auch erhalten, denn sie waren sowjetisch-militärisches Sperrgebiet in der Nachkriegszeit. Selbst Esten durften nicht ohne Weiteres hinein.

Und so kommt es, daß Vieles hier einen skandinavischen Eindruck macht. Erfreulicherweise gibt es auch keine häßlichen Sowjetbauten, wie sonst leider so oft.



Die Sache mit den Eisstraßen finde ich besonders faszinierend. Die längste hatte es 1911 nach Lübeck (!) gegeben. Inzwischen friert die Ostsee aber nicht mehr ganz so fest zu, so daß diese Verbindungen im Winter immer rarer werden. Auch gibt es genügend Fähren, die die ursprünglichen Eiswege ersetzen können.

In Estland gibt es derzeit sieben offizielle Eisrouten.

 
 



Reste von Befestigungsanlagen

Militärmuseum an der Südspitze der Insel

Steiniges Land - steiniger Strand

alte Bockmühle

Jüngere Mühle

Erdkeller, sehr verbreitet

Dieses Schild ist neu in unsrer Raritätensammlung, es besagt, daß die Asphaltstraße gleich zur Schotterstrasse wird

Bushaltestelle mitten im Wald

mit reichlich Lesetoff

Am Hafen der Fähre zur Insel Hiiumaa


wir dürfen auf die Brücke





.....und sind jetzt auf Hiiumaa an der äußersten Westspitze an einem Sportboothafen mit Camping-Anschluß.

Zu unserem Leidwesen haben wir noch keinen Elch gesehen..... aber auch sonst wenige Lebewesen: Autos vielleicht insgesamt fünf, andere Menschen (abgesehen von der Fähre) vielleicht fünf.


8.5.2024


Hiiumaa besteht eigentlich nur aus Wald.

Nach komfortabler Dusche auf unserem Nächtigungsplatz erkunden wir die Insel.

der ehrwürdige älteste Leutturm der Insel

Der nicht ganz zuverlässige Deepl-Übersetzer behauptet, dies sein ein Denkmal für Seefresser

hier haben wir uns nicht hinaufgetraut

dafür aber im netten Café nebenan einen Cappucchino getrunken

mitten im Wald - das jüngste Grab war von 2013


ein Freilichtmuseum

im 17.Jhdt schwedische Siedlung, nach der Deportation der Schweden in die Ukraine estnisch


Hiiumaa-sche Sagengestalt, ein echter Recycler



Lavendelfelder




 
 
Die Wollfabrik war faszinoerend mit ihren alten, sehr gut funktionierenden Maschinen. Schon beim Eintritt hat man den intensiven Woll (fett) geruch in der Nase. Wir dürfen überall herumlaufen, alles anschauen und kaufen uns anschließend jeder einen wunderschönen Pullover. Meiner ist vom schwarzen Schaf, Haralds ist in Grautönen gemustert. Alles echte Naturfarben.


Hier gibt es dann doch flaches Land ohne Wald

und Durchzugsgebiet für Tausende Vögel

Toilettentür für Herren auf der Fähre zum Festland

der Text für die Damen

Digital-Wonderland: wie in jedem Supermarkt bedient man sich auch hier am Fährkiosk selbst und bezahlt mit Karte. Das setzt voraus, daß die Konsumenten ehrlich sind.

Schock am Abend: Ist das echt?


Beim Verlassen der Fähre begegnet uns rechts dieses Monument. Mit Tempo 90 und der ganzen Fährbesetzung im Schlepptau (wir waren die ersten bei  Rausfahren) muß man auf die nächste Gelegenheit zum Wenden warten und dann nochmal genau hinsehen. Unser Reiseführer behauptet was Anderes als das, was auf der Begleittafel steht.

Jetzt müssen wir recherchieren.





 

 




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