Heute morgen ist es kalt: 4 Grad, und es regnet.
Wir setzen über mit der Fähre und fahren zunächst nach Nida.
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Hier zahlen wir Umweltmaut, denn wir fahren in ein Naturschutzgebiet |
Die Ausstellung im Thomas Mann Haus ist umfangreich und informativ. Es gibt viele Bücher, zum Schmökern vor Ort, zu kaufen, auch zum kostenlosen Mitnehmen. Dem Privatmenschen Mann hier am Ort zu folgen, ist spannend.
Aus seinem Arbeitszimmer im ersten Stock hatte er einen weiten Blick über das Haff.
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Vom Kirchhof, der ertwas erhöht liegt, hat man einen guten Blick über einen Teil des Ortes und das Haff
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Frühling trotzt den Temperaturen
Der Regen hat ein wenig nachgelassen, und so gehen wir in den Ort. Auch hier überall die typischen roten Holzhäuschen mit den gekreuzten Pferden am Giebel und den blauen Fensterläden und Rahmen. Es sind kaum Menschen unterwegs, eine Schulklasse lärmt am Ufer, aber man kann sehen, daß es sich hier im Sommer um einen vielbesuchten Badeort handelt. Im Hintergrund erhebt sich die große Düne, auf deren Besteigung wir bei diesen Wetterbedingungen allerdings verzichten.
 | Alkoholfreies "Extra"
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 | ....und ein schmackhafter Rindfleisch-Gemüse-Eintopf
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 | Vom Kirchhof, der ertwas erhöht liegt, hat man einen guten Blick über einen Teil des Ortes und das Haff
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Wir besuchen noch das kleine Dorfmuseum mit einer Bilder-Ausstellung. Leider keines von Ernst Mollenhauer, der für kurze Zeit das verlassene Sommerdomizil Thomas Manns betreute. Er und viele andere Künstler gehörten der Künstlerkolonie Nidden an, die im Gasthof Blode (wird derzeit renoviert) bis 1945 ihren Treffpunkt hatte. Probeweise Eingabe von Kaliningrad ins Navi bescherte uns die oben bebilderte Erfahrung: kaum ein paar Meter waren wir gefahren, da war die Straße gesperrt. Ob Naturschutz oder bereits Niemandsland der Grund waren, wurde nicht klar.
Unsre Hoffnung auf Wetterbesserung wurde erfüllt: der Regen ließ fast ganz nach. Deshalb konnten wir doch noch eine Dünenwanderung unternehmen: etwas weiter Richtung Klaipeda regieren die Grauen Dünen die Landschaft, die bereits einige Dörfer verschüttet haben. Eine wunderschöne Vegetation erwartete uns hier, und der besonders für Harald anstrengende Aufstieg durch den Sand wurde belohnt:
Harald möchte wissen, was die Kormorane mit den Wäldern hier anstellen. Und schon ein paar Kilometer weiter hören wir Vogelgeschrei, sehen Vögel in relativ plumpem Flug und ersteigen einen Aussichtspunkt, von dem man das Spektakel gut beobachten kann. Hunderte Nester in den Bäumen (ich wußte vorher gar nicht, daß Kormorane in Bäumen nisten), Hunderte Vögel in der Luft. Plötzlich gibt es einen Knall und einen Feuerblitz am Boden, dann noch eine Explosion in der Luft: die Vögel irren völlig aufgescheucht und panisch herum. Handelt es sich um Maßnahmen der Fischer, die ihre Konkurrenz bekämpfen? - Ich finde ja, sie sollten es so machen wie die Chinesen am Li-Fluß: da fangen die Kormorane die Fische, können sie aber nicht schlucken, weil sie Ringe um den Hals tragen, und nehmen so den Fischern die Arbeit ab. Tierwohl-freundlich ist das aber auch nicht. - Wenn alle Bäume ihres Siedlungsgebietes auf der Nehrung vom scharfen Kot der Kormorane abgestorben sind, ziehen sie weiter und besetzen ein neues Gebiet.
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