Nur 19 km heute, aber ein paar Höhenmeterchen (363 m)
Die Küste wird steiler, die Berge rücken näher ans
Wasser.
Aber eigentlich hasse ich matschig-gepresste Lebensmittel aus dem Rucksack. Und wenn ich unterwegs mal Schuhe tausche, sind meine einzelnen Packtaschen alle immer knalleheiß von der Sonne, das ist für Brote oder gar Obst auch nicht so appetitlich. Das Einzige, was immer relativ kühl bleibt, ist das Wasser aus der Trinkblase. Die sitzt nämlich direkt an meinem Rücken, da kommt die Hitze nicht hin. Wasserflaschen außen am Rucksack gehen für mich gar nicht.
Ich hab jetzt in der Bauchtasche immer ein paar Bonbons, die trösten mich, wenn sich die Kilometer mal wieder ziehen wie Kaugummi.
Seit ich in Galicien bin, gibt es ordentliche Kilometer-Angaben. Die zeigen die Entfernung bis nach SdC - ich glaub, bis zur Kathedrale, an. Das kann motivierend sein….aber manchmal auch nicht.
Es war heute wieder mucho calore - aber der steile Anstieg war im schattigen Wald. Sehr schöner Weg wieder mit toller Aussicht auf das Meer.
Ein paar Kilometer mit einem Australier in meinem Alter gegangen, der sein
Gepäck transportieren lässt. So ganz zufrieden sind sie alle nicht damit, sie sind halt automatisch streckengebunden. Aber leichter (vor allem bergauf) geht sich‘s natürlich.
Bekam einen freaky Stempel von einem freaky guy: Pedro der Blonde:
Machte Halt an einem neuen Marterl mit Unmengen von Grüßen, Nachrichten, Aufmunterungen. Genoss die herrliche Luft, wobei mir heute beim Anstieg der Schweiß in Strömen troff. Dann ist es immer schön, wenn ein leichter Wind weht.
Durch die Stadt Baiona war es etwas zäh, aber ich nahm die letzten 5 km unter die Füße und hab es wieder mal gut getroffen.
Getroffen habe ich vor dem Hotel auch Jeanne, die Holländerin, mit der ich letztens in Caminha einen Abend verbracht habe. Jeanne ist 58, hat Brustkrebs, ist ungeheuer sportlich und hat einen sehr guten Humor. Heute allerdings sah sie etwas kläglich aus: beide Füße verbunden, sie hat wohl heftige Blasen. „Warum das jetzt, so out of the blue“, frage ich, und sie meint, die Socken in ihren Wanderschuhen sind durch die Hitze und das Schwitzen feucht geworden.
Man muss schon immer sehr achtsam sein.
Auf dem Balkon weht meine Wäsche im Winde, ich habe mich ausgiebigst gepflegt und lungere noch ein bisschen auf dem Bett herum.
Eigentlich wollte ich in den Atlantik springen. Aber ich war zu faul.
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