Wir bleiben noch einen Tag hier, beschliessen wir beim Frühstück. Die Pegelstände verunsichern uns etwas, und auch die widersprüchlichen Angaben über den Tiefgang unsres Bootes. Mal heißt es, es sind 80 cm, mal soll es 1 m sein. Wär schon sinnvoll, das genau zu wissen. Ich geh mal zum Hafenmeister und bezahle die Liegegebühr für einen weiteren Tag. Dabei beruhigt er mich, auch bei einem Tiefgang von 1 m kommen wir problemlos nach Schwerin, überall sind 1,20 garantiert, was durch die Wehre jeweils ausgeglichen werden kann. Ich kaufe Münzen für die Grauwasser- und Schwarzwasserabsaugung, klaube mein letztes Bargeld aus dem Portemonnaie und muß dann nochmal laufen, Harris Portemonnaie holen, weil mein Geld nicht reicht. Der Hafen hat sich geleert, wir nutzen das zu einer Übungsfahrt zur Fäkalienabsauganlegestelle. Ich hantiere ja meist mit den Leinen, weil das für den Harri schwerer ist als das Ruder zu bedienen. Das führt aber zunehmend dazu, daß meine Fahrpraxis leidet. Also jetzt mal ungekehrt: ich am Ruder, H an den Leinen. Klappt alles sehr gut. Am Ende haben wir ein „sauberes“ Boot, ich lege an der alten Box wieder an und wir nehmen die Fahrräder von Bord.
Einen konkreten Plan haben wir nicht, aber wir fahren dann mal zum Lehmmuseum, weil uns das neugierig macht.
Vorbei an einer Bisonherde kommen wir zu einem verwunschenen Garten
Das Lehmmuseum berichtet von der Substanz, dem Vorkommen und der zwischenzeitlich immer mal wieder in Vergessenheit geratenen Wissenschaft über Bauen mit Lehm. Eine wirklich gut gemachte Ausstellung und sehr sachkundige Erklärungen der freundlichen Bauingenieurin, die das Museum ehrenamtlich betreut, bescheren uns einen lehrreichen und interessanten Aufenthalt.
Übrigens konnten wir kaum das bescheidene Eintrittsgeld mehr aufbringen, weil wir es versäumt hatten, Bargeld-Nachschub zu besorgen. Das brachte die Museumshüter aber nicht in Verlegenheit, im Gegenteil bekamen wir noch köstliche Kekse zu kosten.
Zurück geht‘s durch mecklenburgische Birkenalleen
Unser Schiffchen liegt im ruhigen Hafenwasser (kein ruhestörendes Geglucker an der Bordwand 😉), die Räder sind hintendrauf wieder sicher angeschnallt. H. guckt Fußball und ich versuche, die Charterer vom Nachbarboot ausfindig zu machen, weil da die Lenzpumpe läuft und ihnen die Batterie leerzieht.
Gegessen haben wir auch - Bargeld geholt, nicht zu vergessen(!)- und mir ist es sogar gelungen, für den ruihigen Abend noch eine Flasche Rotwein aufzutreiben.
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