Der Gropius-Bau hat heute leider zu. Daher gehen wir zum Hamburger Bahnhof. Sehr gute Ausstellung über die komplexe Rolle Emil Noldes im Dritten Reich. Nolde und seine Frau Ada waren überzeugte Anhänger des Nationalsozialismus und Antisemiten. Eine Auseinandersetzung mit Max Liebermann, dem Vorsitzenden der Berliner Seccession, erklärte Nolde später damit, daß er dem jüdischen Gedankengut entgegentreten wollte. Nolde selbst wurde von einigen Zeitgenossen früh schon zum germanischen, urdeutschen Künstler stilisiert. Als später seine Werke als entartete Kunst aus Ausstellungen und Galerien verbannt wurden, bemühte er sich umso heftiger um seine Rehabilitation und paßte seine künstlerischen Themen dem Zeitgeist an. Da er bis zum Beginn des Krieges der bestverdienende deutsche Maler war, konnte er sich in sein Haus in Seebüll zurückziehen und dort relativ unbehelligt arbeiten.
Mittags Treffen mit Till bei Sarah Wiener, ohne Esther, die wir nicht mehr sehen sollten. Auch grüßen ließ sie uns nicht mehr.
Nach dem Essen führte uns Till durch den Campus der Charité, in der Anatomie bestaunten wir Präparate.
Weiter zu Fuß und mit ÖVPN nach Kreuzberg. Bummel durch die Bergmannstraße zum Paul-Linke-Ufer.
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