Unsre Beweggründe, feste Campingplätze für mehrere Tage auszusuchen, sind immer die selben: entweder es steht ein Wochenende bevor und wir haben Sorge, wegen Überfüllung abgewiesen zu werden - oder wir müssen Rücksicht auf unsern alten Hund-Opa nehmen..... in diesem Fall kam auch noch das Wetter dazu, denn es wurde für die Jahreszeit unerwartet heiß. In Montecatini Alto finden wir einen Campismo, der uns sehr gut gefällt: weitläufig, am Hang, zwischen Olivenbäumen, mit weiter Sicht über die Täler und Hügel mit den kleinen toskanischen Dörfchen, und zusätzlich zwei (!) Schwimmbädern, sowie einem Privatbad für uns allein auf einem Platz von komfortabler Größe.
In den rosa Häuschen hinter unsrer "Eßgruppe" befindet sich das kleine, aber saubere Privatbad mit WC, Waschbecken und Dusche, an der linken Seite zusätzlich ein Spül- und Wäschebecken. |
Gleich links vom Weg liegt der Pool, in dem 20m-Becken schwimmt C. gern und oft, denn er ist wenig besucht, den Vormittag über meist ganz leer. Ein paar Meter weiter liegt ein kleiner Laden, in dem man Brot, Wein und etwas Obst kaufen kann.
Es gibt sogar einen Hunde-Auslaufplatz, eine Hundedusche, am Restaurant im Platz-Eingangsbereich schattige Sitzplätze mit Spielen und Bücherschrank (in allen Sprachen), kurzum: es ist für alles gesorgt, und dabei sehr angenehm sparsam bevölkert. Unsre unmittelbaren Nachbarn sind Paula und Wim, sehr sympathische Niederländer, die wenige Jahre älter sind als wir. Wim spielt mittags manchmal Gitarre oder Akkordeon, und C. gesellt sich bald mit der Geige dazu.
Am ersten Abend gehen wir die etwa 900 m hinauf ins Örtchen Montecatini Alto.
Benediktinerkloster am Ortseingang von MAlto |
Am Kloster vorbei geht es durch ein schmales Gäßchen steil bergauf, aber jetzt, am Abend ist es kühler und schattig.
Oben betreten wir einen Platz und sind doch etwas erstaunt und überrascht über die Mengen an Tischen, die hier ihre Gäste erwarten.
Wahrscheinlich kommen die meisten Besucher natürlich von der anderen Seite aus Montecatini Therme mit der historischen Standseilbahn hier hoch. Wir gehen daher gleich mal gucken, wo sich die Bergstation der Funiculare befindet.
So ganz antörnend finden wir den Rummel hier oben nicht, wir sind diese Menschenaufläufe und die berechnende Geschäftigkeit aus dem Mugello nicht mehr gewohnt. Und so belassen wir es bei einem Aperol Spritz, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.
"Daheim" ist´s schöner ;-) |
Ein Haus weiter vorn an dieser Kreuzung liegt "Da Bivio" |
"unser" Tisch - es war eigentlich voll, aber dann bekamen wir diesen schönen Platz |
...wahrscheinlich, weil C. sich so schick gemacht hatte ;.) |
Es gibt regionale Küche, natürlich Wildschwein, aber auch Chianina-Rind und Majale, C. ißt als Primo einen köstlichen frittierten grünen Spargel mit Kräutermajonnaise, für das Bistecca kommt der kräftige und gutmütig aussehende Koch persönlich zum Schneiden an den Tisch. Auch der Wein ist sehr gut.
Unser Hund ist alt und träge. Es ist heiß. Das Leben ist faul. C. geht täglich mindestens zweimal schwimmen und lernt Italienisch. Z.B. solche Weisheiten: "Un sacco vuoto non sta a piedi". Im Campingplatz-Restaurant kann man auch Frühstück bekommen. C. und Wim machen Musik. Jeden Abend sagen wir uns: "Morgen fahren wir weiter". Aber..... unsre Nachbarn, die einen Wohnanhänger und daher eine freie Zugmaschine haben, laden uns ein, mit ihnen nach San Gimignano zu fahren. Wegen der Hitze und der Entfernung (und dem Hund vor allem!) bleibt C. "zuhaus", aber H. nimmt das Angebot gern an.
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