Das Mugello ist eine bewaldete Hügellandschaft nordöstlich von Florenz. Verträumte Städtchen und winzige Sträßchen bringen die große Karre bzw. ihre Fahrerin mehrfach an ihre Grenzen. Aber die Anstrengung lohnt: dieser Teil der Toskana war uns unbekannt.
Nach entspannter Fahrt von Südtirol hierher installieren wir uns auf einem schönen Platz (Camping Mugello Verde) über dem Sieve-Tal. Ein kleiner Regen läßt uns unter der Markise erst mal entspannen.
Es ist sehr ruhig hier, das Essen abends im platzeigenen Restaurant ist köstlich....
RICHTIGE Pizza mit hauchdünnem Boden, so wie es sein muß |
die Nähe zum Meer! |
22.5.2018
Die Karre ist nicht abgerutscht und wir machen uns auf den Weg nach Prato.
Das gehört zwar nicht zu unsrer geplanten Mugello-Tour, aber wegen anhaltenden Regens möchten wir keine großen Sprünge machen.
Unsre Ankunft in Prato ist leider dann auch dermaßen verregnet, daß man nicht einmal einen Hund vor die Tür jagen möchte. Unser Hund müßte aber mal raus, und wir versuchen abwechselnd, ihn davon zu überzeugen, daß er seine Geschäfte erledigen müßte. Mit viel Geduld haben wir ihn dann endlich so weit, und siehe da: der Regen macht eine Pause. Also wagen wir uns zu Fuß in die Stadt.
Duomo Santo Stefano mit der Außenkanzel |
Hier wird die bedeutendste Reliquie Pratos, Marias heiliger Gürtel, an bestimmten Tagen gezeigt |
Quer gestreift im Pisanischen Stil |
Das Glück ist uns nur bedingt hold, zwar bewegt sich jetzt der Hund, dafür sind aber Dom und Museo del Duomo heute gschlossen.
Vor dem Palazzo Pretorio |
Palazzo Pretorio - mit Galleria communale |
Castello dell´Imperatore Friedrich II |
Es ist angenehm ruhig und friedlich in der Stadt, ganz normales Alltagsleben. Außer ein paar Fledermäusen nichts Auffälliges.
23.5.2018
Wir sitzen in Marradi auf dem Stellplatz am Hang zwischen dem noch geschlossenen Freibad und der Ziegenwiese, auf der sich eine stattliche Herde samt Zicklein und einem musikalischen Hütehund tummelt. Die Grillen zirpen, die Sonne verschwindet langsam hinter dem gegenüberliegenden Berg, es herrscht ein tiefer Frieden über allem. Der eindrucksvolle Ziegenbock macht Yoga.
Hierhergekommen sind wir über ein winziges Paßsträßchen, nicht ganz leicht zu befahren mit der Karre, aber es ist kaum Verkehr.
Wir brauchten natürlich viel länger als angegeben, nicht nur wegen der vielen Kurven, sondern auch, weil wir ausgiebig schauen wollten |
Borgo San Lorenzo, unser Ausgangspunkt, ist das Zentrum des Mugello. Hier suchen wir die Informatione Turistico, die sich im Palazzo der Bibliothek befindet, leider aber geschlossen hat.
Palazzo de Podesta |
Decken- und Wandfresken in der Bibliothek |
Auf der Piazza Garribaldi nehmen wir einen Caffé und schauen dem behaglichen Tempo des Städtchens zu. Niemand hat es hier eilig, alle haben Zeit für ein Schwätzchen. Die Bücherei ist zwar frequentiert, aber nur von Einheimischen, man entschuldigt sich, die Touristeninformation hat nur wenige Stunden in der Woche auf, und schenkt C. einen Stadtplan.
Borgo war seit dem 10.Jhdt Bischofssitz und über eine kurze Zeitspanne eine freie Stadt, bevor sie 1290 von Florenz übernommen wurde.
Porta dell´Orologico 14.Jhdt |
Pieve di San Lorenzo 10.Jhdt |
Piazza Garibaldi |
Porta Fiorentina 14.Jhdt |
Reste des Festungsringes aus dem 14.Jhdt |
Nach einem Stopp in einem großen Antquitätengeschäft (wer kauft denn hier ein?), geht es in die Berge......
C. kauft einen Topf Basilikum, wir trinken was in der Bar, in der die alten Männer sitzen, dann gehts zurück zum Stellplatz, den wir für uns allein haben.
24.5.2018
Der "Ziegenmann" war da und hat seine Herde, die er abends zuvor noch versorgt hatte, wieder auf die Weide gelassen, wir frühstücken in der Sonne und verabschieden uns aus dieser Idylle. Der Weg führt über die SP302 durch die wunderschöne bewaldete Hügellandschaft nach Palazzuolo sul Senio.
Museo archeologico |
Prähistorische Artefakte, Gegenstände aus vorrömischer und römischer Zeit sowie aus dem Mittelalter sind zu bestaunen. Die Sammlung wurde von der Gruppo Archeologico Alto Mugello zwischen 1985 und 1992 zusammengetragen und ist unbedingt einen Besuch wert.
Nach einer Stärkung fahren wir weiter. Wir haben seit Marradi erst 12 km zurückgelegt; ginge es nach C., würden wir hier schon wieder Station machen.
hier gibt es u.a. Kastanien-Bier |
In San Pellegrino lädt eine unscheinbare Tafel an der Straße ein zu herrlichen Genüssen:
Frische Trüffel |
Castrato haben wir nicht probiert |
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