2.8.2015
C. kann nicht chronologisch bloggen. Zu selten ergibt sich die Gelegenheit (........oder nimmt sie sich die Zeit dafür).
Also: heute steht neben uns auf dem Platz an der Elblag ein Fahrzeug, von dem C. sehr gern wüßte, wo es hin fährt. Nach Rußland, ins größte Land der Welt - die Grenze ist 60/70 km entfernt, und wohin dann dort, nach Sibirien? Oder in die Mongolei? Oder vielleicht hat der Mann einfach kein anderes Auto? C. kann ihn leider nicht fragen, der Einstieg zu seinem Wohngehäuse ist burgähnlich, und man möchte schließlich nicht aufdringlich sein.
Was uns übrigens zum Punkt 1 unseres Tages führt, der Marienburg, Ordensritterburg, Wohnsitz polnischer Könige, beeindruckendes und angeblich größtes gotisches Backsteingebilde auf europäischem Boden (und wo sonst gäbe es gotische Backsteinbauten?), UNESCO Weltkulturerbe und bestens wiederaufgebaut und hergerichtet.
Die Burg liegt am Ufer der Nogat, einem Mündungsarm der Weichsel |
Sie umfaßt ein Gelände von 20 Hektar mit allen Wirtschaftsgebäuden, Vor- Haupt- und Nebenburgen.
Türknauf |
glasierte Bodenfliesen |
Kuppel des Sommer-Remters auf einer einzigen schlanken Säule |
Ladenklappe für Speisen im Sommerremter |
Seit dem 1961 ist Eigentümerin der Burg das Schloßmuseum, das eine Zentralverwaltung ist und unmittelbar dem Ministerium für Kultur und nationales Erbe in Warschau unterstellt. Es ist ein historisch-künstlerisches Museum mit vielen Abteilungen, dessen Organisation hauptsächlich Angelegenheiten des Wiederaufbaus, der Einrichtung und entsprechendem Erhalt der Burg gewidmet wurde. Außerdem ist das Museum der Archäologie der unteren Weichsel, sowie Kunst- und Kulturgeschichte von Königlich-Preußen gewidmet.
Kritisches allerdings sucht man vergebens.
Es ist eine lehrreiche Sammlung über das Leben in Mittelalter, verschiedene Handwerke wie die Holzschnitzkunst und Blei-GlasFensterwerkstätten, Kalligraphie, Heiztechniken und vieles mehr.
Darüberhinaus gibt es Bernsteinausstellungen und natürlich etliche Restauracijas und Andenkenbuden.
Man kann sich lange dort aufhalten.
Man kann sich lange dort aufhalten.
Wir wollen aber noch weiter, haben wir doch bereits gestern schon das Terrain bei 35°C außen umrundet und begutachtet. Ein nächtliches Gewitter und Abkühlung um etwa 10° haben uns heute zu der umfangreichen Besichtigung ermutigt.
Unser Weg führt nun nach Elblag, einer Hansestadt, die sehr an Glanz verlor - vor allem durch die Tatsache, daß die Weichsel durch ein Hochwasser 1371 ihren Lauf 40 km nach Westen (nämlich Danzig) verlegte.
Aber hier gibt es eine interessante technische Besonderheit.
Elblag ist mit dem etwas hügeligen und durch unzählige Seen und
Sümpfe durchschnittenen Hinterland bis Osterroda durch einen etwa 60 km langen Kanal verbunden. Hier wurden Holz und Getreide nach Elblag und von dort weiter an die Küste gebracht. Das Niveau der Seen ist jedoch unterschiedlich hoch. So konstruierte man 5 Hebewerke, in denen die bis zu 27 m langen Schiffe auf Seilen über Land von einem Gewässer zum nächsten gebracht wurden. Leider konnten wir das Ganze nicht in Aktion sehen, es funktioniert aber noch, wie uns die wartenden Segler vor der einen Seite versicherten (in heutigen Fall leider erst morgen früh um 9 Uhr wieder).
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