Direkt zum Hauptbereich

Runde - Lieblingsplatz mit nassen Füßen

7.8.2013

Papageitaucher (Fratercula arctica)

Die Vogelinsel Runde erreicht man - mal wieder! - über schmalste Sträßchen, eine einspurige Brücke, die bei starkem Wind oder hoher Flut gesperrt wird, und schließlich den Campingplatz auf der Insel durch einen einspurigen Tunnel. Trotzdem ist hier einiges los, und wir sind froh, daß der freundliche Campingplatzbesitzer Knut noch ein Plätzchen an der Mauer zum Atlantik für uns hat. Von hier geht es nur noch zu Fuß bergauf, die Straße ist zuende, über wattige und reichlich verpfützte Moor- und Torfpfade zu den Klippen, in denen Tausende Vögel ihre Brutplätze haben: Trottellummen, Dreizehenmöven, Sturmvögel, Seeadler und die putzigen Papageitaucher. Während der Brutzeit von März bis Mitte August darf man nur auf ausgewiesenen Pfaden gehen, kommt aber doch bis an die Klippen heran. Abends nach 8 Uhr, sagt Knut, kann man die Papageitaucher (norwegisch: Lunde) am besten beobachten. Man solle sich warm anziehen und gute Schuhe benutzen, denn die Wege seien schwierig und naß. Zur Not habe er auch einen Schuhtrocknungs-Service.


Für H. ist es schwer, hier heruf zu kommen


So nah, daß wir ein scharfes Foto machen konnten, kamen wir leider nicht, da hätten wir auch fliegen müssen

Es sieht auf den Pfaden oben ganz gemütlich aus, man ist aber unversehens an einer senkrecht abfallenden Klippe, die 200 m über dem Meer liegt


Norwegische  Kinder sind schwindelfrei
Es ist hier wieder eine ganz andere Klientel unterwegs: viele Ornithologen sind darunter. Am Platz herrscht ein liebenswürdig-strenges Reglement, Knut weiß spannend und vielseitig zu erzählen, er ist hier aufgewachsen und leidet darunter, daß seine Kinder lieber in Bergen leben als hier bei ihm, der ohne das Meer nicht sein kann. Über seinen Ritt als Junge auf dem Rücken eines Braunhais kommt er zu den alljährlichen Verwüstungen, die  Meer und Wind auf seinem Platz anrichten. Man könnte ihm stundenlang zuhören.


So bekommt man natürlich sehr gute Fotos.......

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Norway in a nutshell Teil 1

Für die Tage vom 16.8. bis zum 20.8. haben wir uns ein kleines "Norway-in-a-nutshell"-Programm für unseren Besuch ausgedacht. Die Eckdaten sind: Ankunft Flughafen Bergen 16.8. 15:45 - Abflug Stavanger 21.8. 7:30.  Natürlich spielt das Wetter nicht mit, ist sozusagen wieder mal ganz bis mäßig schlecht. Außerdem ist ein Tunnel für Wochen gesperrt, den wir eigentlich benutzen wollten: ein LKW war dort ausgebrannt. An der Straße nach Odda stehen wir  "im Stau" an der Fähre, die wir überhaupt nicht nehmen wollten, weil ein Felsbrocken auf die Straße gefallen ist und diese nun auch gesperrt ist.  Auch das ist Norwegen!  - Die Unternehmungslust kann das alles trotzdem nicht trüben, und es gibt auch so genug zu sehen und zu erleben. Zunächst Bergen by night und eine Übernachtung neben der Eislaufhalle, aus der regelmäßig große Schneehaufen geschoben werden. Bergen ist beschwingt und ganz anders, als wir es gewohnt sind: Menschen auf der Straße, kontaktfreudig, gespr...

"Ich denke sowieso mit dem Knie" Joseph Beuys

Unsere Küche ist ungefähr so groß wie der Stellplatz, den wir in der vergangenen Nacht hatten. Im WoMo muß man sich jede Handlung genau überlegen: wohin setze ich meinen Fuß, um keinen Hund zu treten, was muß weggeräumt werden, damit es beim Fahren nicht klappert, beim Kochen spare ich mit Energie, mit Wasser, mit Platz. Es ist innen eng, dafür außen sooooooo weit: die ganze Welt! Ungeahntes, Neues, Wieder-Entdecken, Vertiefen!  Direkt vor der Türe, und dazu viel Zeit, sich zu nähern, wahrzunehmen und  zu verstehen. In unserer großen Küche daheim gibt es dieses Gefühl nicht so unmittelbar.                      "Golden Gate Bridge" vom Niederrhein, Deutschlands längste Hängebrücke                               ...

Caius ist ein Dummkopf

In C.´ s Kindheit war dies ein Radio-Hörspiel, das wir regelmäßig hörten: Wir entdeckten das Buch heute im LWL-Römermuseum in Haltern. Hier war vor rund 2000 Jahren während der Eroberung Germaniens durch die Römer einer der wichtigsten Truppenstandorte. Damit haben wir - fast! - den Bogen zum letzten Reisebeginn in der Nähe der Porta Westfalica geschlagen, wo Herrmann der Cherusker, auch Arminius genannt, die Römer im Herbst 9 n.Chr. entscheidend schlug. Eine Armee von 20 000 Mann wurde vernichtet und damit ein Ende der Vorherrschaft der Römer in Germanien gesetzt. Im äußerst sehenswerten Museum gibt es nicht nur viele interessante Fundstücke zu bestaunen, sondern auch eine Playmobil-Armee Römer (Dauerleihgabe der "Sendung mit der Maus"), die kreuz und quer durch die ganze Ausstellung eindrucksvoll veranschaulicht, w i e  r i e s i g die 17. 18. und 19. Varus-Legion waren (insgesamt ca. 12 km lang). www.lwl-roemermuseum-haltern.de Als die Römer frech geworden, si...