Direkt zum Hauptbereich

Norway in a nutshell Teil 2


Fruchtbares Hardanger-Land! Während wir auf die Fähre warten, bietet man uns frische Kirschen an.





Odda ist heute unser Übernachtungsort. Hier geht es zum Gletscher, zu diversen Kletterattraktionen. Wir kämen jedoch mit der Karre gar nicht bis zum Ausgangspunkt der Gletscherwanderung, denn die nur 2 m breite Brücke am Jordalstunet wäre schon zu schmal für uns. Also begnügen wir uns für heute Abend mit einem Spaziergang, bei dem wir die Wassermassen, die   aus eisigen Höhen kommen,  bewundern.


Am nächsten Morgen in der Früh gehts zum Tyysedal Wasserkraftsmuseum




Gute Ausstellung, kompetente Führung und ein interessanter Film über die Entdeckung der "weißen Kohle" (Wasserfälle) und den Beginn der Industrialisierung in Norwegen. Übrigens hatten hier die norwegischen Architekten auch ihren Ehrgeiz dareingesetzt, Industriegebäude äthetisch zu gestalten. Die Norweger haben sehr früh verstanden, daß sie ihre Wasserfälle nicht an ausländische Investoren verkaufen sollten und ein entsprechendes Gesetz erlassen. Die Arbeiter in Tyssedal waren selbstbewußt und forderten ihre Rechte ebenfalls ein. Tyssedal wurde darum auch "Klein-Moskau" genannt.


Weiter gehts, vorbei am eindrucksvollen Latefossen, später auf einem winzigen Nebensträßchen durch herrliche Berglandschaft nach Sauda.
Hier rasten wir, essen Rentierwurst und verscheuchen ein paar Schafe.




Abends Lagerfeuer im winzigen Hafen von Fister. Netter Plausch mit den Nachbarn, und die beiden letzten, von Till mitgebrachten Rotweinflaschen müssen auch dran glauben.
Im selbigen Hafenbecken wird am folgenden Morgen geschwommen, danach sieht man Till wieder mit Mütze und Jacke am Frühstück.
Der Hund stützt seinen schweren Kopf

Heute wird gewandert. Nach längerer Fahrt erreichen wir Norwegens Touristenheiligtum, den Preikestolen. Am Parkplatz wird man eingewiesen. 100 Autos und Wohnmobile, sowie andere Gespanne stehen schätzungsweise hier, dabei gibt es noch weitere Parkplätze, die nicht geöffnet sind. Kilometerweit vorher ist die Straße gesäumt von Halteverbots-Schildern. Uns graust ein wenig, und das legt sich erst mal nicht, als wir uns auf den Weg machen: unendliche Menschenmassen kommen uns entgegen! Wir haben es aber mal wieder intuitiv richtig gemacht: der Gegenverkehr ist viel stärker als der in unsere Richtung. Hunde, Kleinkinder, allerdings alle in einigermaßen guter Form, denn nur so kann der anstrengende und teilweise schwierige Weg bewältigt werden. Die Kinder haben es am besten, die werden getragen.




Endlich oben angekommen. Hops, noch über diese Schwelle, im Bild unteres Drittel rechts, da muß man die Hunde auch besser ordentlich festhalten. Kurz vorher, an einem der wenigen, mit Ketten befestigten Wegstücke, kamen uns übrigens zwei riesige schwarze Doggen entgegen. Naja, man nimmt seine Hunde halt mit!

Oben herrscht Volksfestatmosphäre, man grillt, man macht Faxen, setzt sich beinebaumelnd an die Kante und läßt sich fotografieren. Für das Muttertier C. eine unerträgliche Situation: zwar hat sie keine Höhenangst, dafür aber andauernd Angst um ihre Lieben.


Wir fragen uns auch, wo denn vorher die alle Platz gefunden haben, die uns entgegengekommen sind.


Die Aussicht ist allerdings fantastisch. Das Ende des Lysefjords wirkt wie ein verwunschenes Feenland.


Der H. erntet von einigen Menschen, die seine Gehbehinderung bemerken, große Komplimente für seine Leistung. Von uns natürlich auch! Beim Abstieg gehören wir mit zu den Letzten, außer denen, die mit Zelten hier heraufgekommen sind, um zu übernachten. Das stellen wir uns schön vor, auch den herrlichen Sonnenaufgang hier oben. Und wir freuen uns trotz der Menschenmassen, daß wir diese Unternehmung gewagt haben.
Nun heißt es aber noch snart nach Stavanger zum Flughafen zu kommen, denn Tills Flieger geht morgen früh um 7:30. Wir finden einen  Campingplatz. C. versalzt aus lauter Erschöpfung die Suppe, die es um 23:30 gibt, dann versinken wir in einen kurzen Schlaf, um pünktlich dat Kind morgens am Flughafen abzuliefern.
Schön war´s!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Norway in a nutshell Teil 1

Für die Tage vom 16.8. bis zum 20.8. haben wir uns ein kleines "Norway-in-a-nutshell"-Programm für unseren Besuch ausgedacht. Die Eckdaten sind: Ankunft Flughafen Bergen 16.8. 15:45 - Abflug Stavanger 21.8. 7:30.  Natürlich spielt das Wetter nicht mit, ist sozusagen wieder mal ganz bis mäßig schlecht. Außerdem ist ein Tunnel für Wochen gesperrt, den wir eigentlich benutzen wollten: ein LKW war dort ausgebrannt. An der Straße nach Odda stehen wir  "im Stau" an der Fähre, die wir überhaupt nicht nehmen wollten, weil ein Felsbrocken auf die Straße gefallen ist und diese nun auch gesperrt ist.  Auch das ist Norwegen!  - Die Unternehmungslust kann das alles trotzdem nicht trüben, und es gibt auch so genug zu sehen und zu erleben. Zunächst Bergen by night und eine Übernachtung neben der Eislaufhalle, aus der regelmäßig große Schneehaufen geschoben werden. Bergen ist beschwingt und ganz anders, als wir es gewohnt sind: Menschen auf der Straße, kontaktfreudig, gespr

"Ich denke sowieso mit dem Knie" Joseph Beuys

Unsere Küche ist ungefähr so groß wie der Stellplatz, den wir in der vergangenen Nacht hatten. Im WoMo muß man sich jede Handlung genau überlegen: wohin setze ich meinen Fuß, um keinen Hund zu treten, was muß weggeräumt werden, damit es beim Fahren nicht klappert, beim Kochen spare ich mit Energie, mit Wasser, mit Platz. Es ist innen eng, dafür außen sooooooo weit: die ganze Welt! Ungeahntes, Neues, Wieder-Entdecken, Vertiefen!  Direkt vor der Türe, und dazu viel Zeit, sich zu nähern, wahrzunehmen und  zu verstehen. In unserer großen Küche daheim gibt es dieses Gefühl nicht so unmittelbar.                      "Golden Gate Bridge" vom Niederrhein, Deutschlands längste Hängebrücke                                     H. meint, sie habe tatsächlich Ähnlichkeit mit der in San Francisco. 13.4.2012 Unweit dieser Brücke parken wir unser Zweitzuhause auf einem Stellplatz oberhalb des Yachthafens Emmerich, der uns als besonders schön empfohlen worden war, und machen uns mit den Räde

Caius ist ein Dummkopf

In C.´ s Kindheit war dies ein Radio-Hörspiel, das wir regelmäßig hörten: Wir entdeckten das Buch heute im LWL-Römermuseum in Haltern. Hier war vor rund 2000 Jahren während der Eroberung Germaniens durch die Römer einer der wichtigsten Truppenstandorte. Damit haben wir - fast! - den Bogen zum letzten Reisebeginn in der Nähe der Porta Westfalica geschlagen, wo Herrmann der Cherusker, auch Arminius genannt, die Römer im Herbst 9 n.Chr. entscheidend schlug. Eine Armee von 20 000 Mann wurde vernichtet und damit ein Ende der Vorherrschaft der Römer in Germanien gesetzt. Im äußerst sehenswerten Museum gibt es nicht nur viele interessante Fundstücke zu bestaunen, sondern auch eine Playmobil-Armee Römer (Dauerleihgabe der "Sendung mit der Maus"), die kreuz und quer durch die ganze Ausstellung eindrucksvoll veranschaulicht, w i e  r i e s i g die 17. 18. und 19. Varus-Legion waren (insgesamt ca. 12 km lang). www.lwl-roemermuseum-haltern.de Als die Römer frech geworden, simserim si