Wir sind in einem kleinen Tälchen gelandet, hinter Flekkefjord, und es sieht hier ein bißchen aus wie im Sauerland, wären da nicht die Winnetou-Felsen hinter der Karre.
Wir waschen unsere Wäsche, lesen, hören Musik, legen die Beine hoch, spazieren ein bißchen die kleine Straße hoch und runter. Der Sommer hat schon melancholische Züge, die norwegischen Ferien sind seit einer guten Woche zuende, auf einigen Campingplätzen werden Rasenflächen neu eingesäät, andere schließen bereits an diesem Wochenende. Zugvögel reisen über unseren Köpfen nach Süden, und doch blüht hier noch der Flieder. Überhaupt grünt und blüht es hier üppiger, zumindest in Städten und Dörfern. Auf dem Land gibt es noch immer reichlich die Lofotenblume, wie C. sie getauft hat, deren scharfes Blaurot sich so herrlich mit dem warmen Rot der Holzhäuser beißt.
Wir haben jetzt 7800 km zurückgelegt, sind durch eine unzählbare Anzahl Tunnels (zwischen 100 und 200) gefahren,
haben 25 Fähren genommen (nur die norwegischen) und eine inflationär hohe Anzahl an Naturgewalten wie Wasserfälle und Gletscher und Fjorde und Felsen gesehen. C. sprach neulich mit einem Deutschen, der sagte: "Ich freu mich schon auf Dänemark, da ist die Landschaft so schön langweilig und gleichförmig".
Im südlichen Süden - sozusagen an der norwegischen Riviera - hätten wir vor einigen Wochen nicht sein mögen, es ist noch immer zu spüren, wie sich hier die Menschen drängelten. Wir sind ent-wöhnt von Menschenmengen, ver-wöhnt durch Landschaft pur, haben ja tunlichst auch die Städte links liegengelassen, bis auf Bergen und Stavanger. Die sind natürlich auch sehens- und erlebenswert, aber da es in unserer momentanen Konstellation schwer machbar ist, haben wir uns entschieden, die Städte für ein andermal aufzuheben.
Details aus der Barock-Kanzel der Domkirche zu Stavanger |
So ganz langsam machen wir uns auf den Heimweg.
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