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Zweites Higlight dessölbigen Tages: Geirangerfjord

3.7.2013

Wir sind ein wenig unsicher: sollen wir oder sollen wir nicht. Wir wollen die einstündige Fahrt durch den berühmten Geirangerfjord ja genießen, und der Himmel lacht uns nicht.
Sei´s drum, es ist noch nicht sehr spät und hell bleibt es sowieso. Wir beschließen einfach, die Entscheidung am Fährableger zu fällen.
Grandhotel Hellesylt

Wir sind die einzigen Passagiere, scheinbar, jedenfalls ist kein anderes Auto in Sicht. Das ermuntert uns natürlich zu fahren, denn wir hatten gelesen, daß man nicht leicht sofort einen Platz auf der Fähre bekommt. Das "Schlößchen Rockytocky" liegt hier direkt vorm Schiffsanleger auf der rechten Seite und macht einen ziemlich troligen (=offizielles Norwegisch, oder vielleicht nynorsk für alles, was seltsam ist) Eindruck, das Wetter tut natürlich das seinige dazu.
Der Besuch in einem outlet verkürzt die Wartezeit und wir kaufen ein "Funktionsunterhemd" für H., dem so etwas fehlt, weil es doch immer kälter ist als daheim angenommen. Es gäbe auch wunderbare Norweger-Strickjacken zum halben Preis, aber C. kann sich nicht entschließen.
Schließlich legt die Fähre an, es geht, wie oft, über eine einspurige Brücke, über die auch eine Meute Spanier vom Schiff zu Fuß kommt. Der dazugehörige Bus kommt leer. Überhaupt ist die Fähre in diese Richtung ziemlich voll gewesen. Der Kapitän persönlich weist uns ein, zeigt C. später auch, wo es Tee gibt. Den brauchen wir schon, denn auf dem "Sonnendeck" nieselt es, und wir sind hier die einzigen, die anderen 4 Passagiere haben sich unter Deck verkrümelt.
Hier sind wir gerade in den Geirangerfjord links abgebogen. Wäre das Schiff weiter geradeaus gefahren, käme man am Atlantik, in Alesund (wo wir ja schon gewesen sind) heraus

Es gab hier am Fjord einige wenige Höfe, die aber inzwischen allesamt nicht mehr bewirtschaftet werden. Die Lebensumstände im Winter waren einfach zu hart. Die letzten Höfe wurden in den 1960er Jahren aufgegeben.


Die "Sieben Schwestern" sind sieben Wasserfälle

Gegenüberliegend der "Freier-Wasserfall". Er versuchte, eine der Schwestern zu freien, wurde aber abgewiesen und ergab sich daraufhin dem Trunk (Unten erkennt man deutlich eine Flasche!)

Äußerst reger "Traumschiff-Verkehr" - unsere winzige Fähre (links die Gegenfähre) begrüßt die Pötte stets mit Signalen, die dann von den Dicken beantwortet werden, das schallt gewaltig in dem Felsentrichter!

Der Bootsmann kommt und schiebt die Spanier-Stühle von der vorigen Fahrt zusammen. Es ist seine vorletzte Schicht heute. Er kommt aus Kristiansund, wohnt aber mit der übrigen Besatzung zusammen jeweils 14 Tage am Stück auf der Fähre.
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Das Dörfchen Geiranger ist uns zu touristisch und nichtssagend, also schrauben wir uns den Berg wieder hoch. C. weiß jetzt auch genau genau, wie die berühmten Fotos über dem Fjord auf den schroffen Felsen zustande kommen.

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