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Svartisen-Gletscher und: wenn das mal kein schöner Sonntag ist!


28.7.2013


 Der Svartisen(Schwarz-Eis-)-Gletscher im schönsten Sonnenschein

besucht von der MS Deutschland, die abends dann an unserem Campingplatz vorbei fuhr.


unser Mittagessen, noch auf den Lofoten gekauft,
im Angesicht dieses paradiesischen Panoramas verspeist
Abends sind wir unterhalb dieses "Wäldchens", man sieht die Fähre, die wir morgen nehmen werden, oben leuchtet das Eis (übrigens holte man sich das zum Kühlen von Lebensmitteln - Fisch usw. - herunter)
C. planscht vergnügt im Polarmeer - dieses Mal ist es einfach herrlich erfrischend und lädt zum ausgiebigen Schwimmen ein. Die deutschen Fußballfrauen gewinnen die Europameisterschaft gegen Norwegen, und davon mal ganz abgesehen, hat am Samstag der BVB den Bayern eine Niederlage verpaßt. 
Abends gibt´s Wal-Gulasch (dunkles Fleisch, schmeckt sehr kräftig, fast Wild-artig). Sonnenbaden geht bis 23 Uhr, danach wirft der Hügel hinter der Karre einen Schatten. Die Angler stehen wieder in den Schären, ein kleiner "Torsk" wurde für zu leicht befunden und taumelt nun angeschlagen im Wasser, unsere Hunde möchten noch ein bißchen draußen herumwandern, zu schön ist auch dieser Abend, diese Nacht!
Nur der Golfstrom rettet das Land hier vor dem ewigen Eis und trotzdem ist dieser Landesteil sehr üppig. Das Fylke Nordland nimmt fast 1/3 der gesamten Küstenlinie Norwegens ein. Es ist 508 km lang und das Landareal beträgt 11% von Norwegens Gesamtareal. Hier wohnen nur 6% der Bevölkerung. Südlich gibt es einen Schärengürtel mit Tausenden von kleinen und großen Inseln.  Er kann für Schiffe lebensgefährlich sein, wenn die Gezeitenströme durch die kleinen Meerengen gepresst werden.
Der Saltstraumen ("Gefährlichster Mahlstrom der Welt")  hinter Bodö rauscht mit 20 Knoten (ungefähr 36 km/h) durch die Meerenge und bildet dabei gefährliche Strudel, wie man hinter der Hütte gut sehen kann
Die ganze Küste entlang schneiden Fjorde in das Land. Das bedeutet für uns ab sofort einen Wechsel zwischen Straße und Fähre, mehrmals am Tag, weil wir den Kystriksveien (17) bis Namsos  fahren wollen. 
Im Norden des Fylke haben wir die Lofoten mit ihren wilden Bergen besucht, die aus 1000 m Höhe steil ins Meer stürzen. Sie gehören zu den ältesten Gebirgen der Welt.
Die Sommer  an der Küste werden nie sehr lang und  warm, gewöhnlich sind es 8-15 °, während im Winter draußen auf den Inseln 1 - 2 ° plus normal sind. Das ist der Grund, aus dem in der Arktis Tiere, vor allem Schafe,  leben können. Hier - kurz vor dem 66. Breitengrad - sehen wir aber auch schon wieder Kühe.
Mitten im Fylke liegt der riesige Gletscher Svartisen. Er hat seinen Namen von der dunklen Farbe des älteren Eises, wobei er eigentlich erst 2500 Jahre alt ist. Er konnte sich bilden, weil die Niederschlagsmengen hier hoch sind (jawohl, davon können wir ein Lied singen!) und der Niederschlag zwischen den Bergen nicht so schnell abschmolz, wie neuer dazu kam. Ein Gletscher startet als Schneeverwehung. Wenn diese dicker wird, wird der Schnee zu Eis zusammengepresst. Es entsteht eine bewegliche Eismasse, die die Landschaft formt. Wir sind inzwischen schon ganz geübt darin, vom Gletscher geformte Berge und Täler zu erkennen. Der Svartisen fließt  schnell, mit einer Geschwindigkeit von 0,7 m pro 24 Stunden. Im Sommer geht es schneller, im Winter dafür etwas langsamer. Die hiesigen fischverarbeitenden Betriebe haben immer auch Gletschereis verwendet, um ihre Ware zu kühlen. Es wurde mit Dynamit vom Gletscher abgesprengt und bis zum Verwendungsort geflösst.


Montag, 29.7.2013

Diesmal überqueren wir den Polarkreis per Schiff - fast hätten wir es nicht mal gemerkt!
 

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