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wat soll dat denn heißen? |
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Der "Lofotiner an sich" hatte vor seinem eigentlich bescheiden aussehenden Holzhaus immer ein Bobil (Norwegisch für Wohnmobil) und einen Aufsitzrasenmäher, jedenfalls in den Gegenden, in denen genug Wiese vorhanden war, um selbige Fahrzeuge zu parken. C.´s Meinung nach hat der Lofotiner also drei Aggregatzustände: Fischer, Bauer und Tourist. Am Geld sollte es nicht scheitern, man kann es zwar nach unsern Maßstäben kaum erkennen, doch wissen wir es recht genau, weil wir uns lange mit einem sympathischen und sehr gebildeten Liberalen unterhalten haben. Norwegen hat NULL Staatsschulden, das durchschnittliche Pro-Kopf-Jahreseinkommen in einem klitzekleinen Örtchen hinter Jennestad, an dem nichts Auffälliges in puncto Arbeitsfelder und auch in puncto Ausstattung zu sehen war, lag im letzten Jahr bei umgerechnet 130 000 Euro. Die Reisenden, die wir getroffen haben, waren zuallermeist Norweger (vor Schweden, Deutschen, Niederländern, Franzosen und Italienern), der Juli ist allerdings auch der Sommerferienmonat hier. Man nimmt es nicht so genau mit der Ökologie, läßt z.B. unbedingt den Motor laufen, während man im Geschäft einkauft (das hängt wahrscheinlich mit den kalten Wintern zusammen, die man sich auch im Sommer nicht richtig abgewöhnen kann). Man liebt Dekorationen wie Gartenzwerge u.ä., manchmal zieren sie auch das Armaturenbrett des Bobils.
Die romantische Vorstellung
vom einsamen Camper, der die Natur liebt, hatte sich spätestens auf den Vesteralen verflüchtigt. Schon vorher
hatten wir das Missvergnügen auf den von uns sogenannten Gartenzwergplätzen,
die wir zu meiden gelernt haben. Die anderen sind leider auch nicht besser.
Hier herrscht keine deutsche Stellplatzordnung, was an sich begrüßenswert ist, es
führt leider nur dazu, daß das Recht des Dreisteren gilt. Haben wir uns bei
unserer Ankunft noch bemüht, ohne den Nachbarn die Sicht auf den Fjord zu nehmen, für uns selbst einen
akzeptablen Platz zu finden, so haben Späterkommende gar kein Problem damit,
sich noch irgendwo dazwischen zu quetschen und alle Umsicht damit zunichte zu
machen. Freundliche Hinweise auf - übrigens vorgeschriebene - Entfernungen zum Nachbarmobil
werden achselzuckend überhört und überhaupt stellt man sich gern taub.
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Dieser Platz in Hovden wird uns in sehr guter Erinnerung bleiben, er ist liebenswürdig beschildert und auch nicht übervölkert |
Das berühmte Allmannsrätt, soviel haben wir verstanden
und akzeptieren es auch, gilt nur für Wanderer und Radler. Diejenigen, die aber immer wieder in der Pampa stehend anzutreffen sind, sind in den allermeisten Fällen Norweger. Letzthin hatten wir Entsorgungsprobleme für unser Abwasser. Auf unsere Frage "Wohin damit" bekamen wir den Rat: "Into the ocean". Es gibt natürlich die Entsorgungsstationen (Tömmestasjoner), vor allem oft auf Campingplätzen und an Tankstellen. Fairerweise muß man aber außerdem erwähnen, daß nirgends sichtbar Unrat herumliegt, niemals Abfall (wenn ihn denn die Möven nicht mal wieder zerpflückt hatten), und daß alle Sanitäreinrichtungen immer vorbildlich sauber sind.
Mit den Kontakten ist es so eine Sache: Wir trafen schon ausnehmend freundliche Zeitgenossen, die meisten sind aber distanziert und teilweise richtig unfreundlich, obwohl C. sich Mühe gibt, sich in der Landessprache zu verständigen. Auf den Lofoten war es deutlich schlimmer als am Festland, wie wir jetzt feststellen können.
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Flußmündung bei Reipa, wo es ziemlich hochgebirgig ausschaut. Man hört aber erstaunt morgens um 9:00 Uhr das Signal vom auslaufenden Hurtigboot und macht sich dann bewußt, daß man am Meer ist. |
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