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Wie es zum Wasa-Lauf (Vasa-Löppet) kam.....

20.6.
Idyllen





 und das Gegenteil



Auf der "Schnellstraße", einer Art Autobahn mit zwei getrennten Fahrspuren darf man 90 fahren. An einer gut einsehbaren Stelle, wir sind gerade zweispurig, steht ein Polizeiauto, blinkend, wir kommen an das Ende eines kleinen Staus. Ein Polizist beugt sich zu den Fahrern, wir sind neugierig, ob wir in eine Verkehrskontrolle gekommen sind, C. fällt ein, daß ihr Führerschein ganz hinten in der Karre am Bett sein muß. Der junge Polizist erkundigt sich freundlich, welche Sprache wir sprechen, wir einigen uns auf englisch. Er teilt uns mit, daß es weiter vorn einen Unfall gegeben habe und wir deshalb nicht weiter auf dieser Straße fahren können, fragt, wohin wir wollen und erklärt uns einen möglichen Umweg. Dabei sieht er auch noch so aus, als mache er seine Arbeit wirklich gern. Wir sind begeistert von diesem Service.
Unser Umweg führt uns zum ersten Mal auch über eine unasphaltierte Straße, die so wenig befahren ist, daß wir beschließen, unsere Mittagspause just here einzulegen.
außer den Mücken stört uns niemand


In diesem Bett in der Ornäs-Stuga schlief  angeblich Gustav Vasa auf seiner Flucht vor den Dänen
"Im Schweden des Jahres 1520 gab es eine große Unzufriedenheit über die Union mit Dänemark unter Führung des dänischen Königs. Der Adelsmann Gustav Eriksson Wasa rief offen zum Widerstand auf und wurde daraufhin gefangengenommen. Doch ihm gelang die Flucht. So gelangte er in die Provinz Dalarna. In Mora erreichte ihn die Nachricht, dass sein Vater, sein Bruder und 80 weitere Anhänger beim Stockholmer Blutbad geköpft worden waren. Doch auch jetzt waren die Bauern noch skeptisch. So war Gustav Wasa gezwungen, seine Flucht nach Westen fortzusetzen. Kurz darauf wurden in Mora weitere Gewalttaten der Soldaten von König Christian bekannt. Das Volk bereute seine Zurückhaltung gegenüber Gustav Wasa und schickte die zwei besten Skiläufer des Ortes los, um Gustav einzuholen. Im Gebiet von Sälen hatten sie ihr Ziel erreicht. Sie überredeten Gustav Wasa, zurückzukehren und den Kampf zu leiten. Nach mehr als zwei Jahren Krieg machte sich Schweden von Dänemark unabhängig." Quelle: Wikipedia

Die Ornäs-Stuga ist jedenfalls ein beeindruckendes Beispiel für die Bauweise des 16.Jahrhunderts in dieser Gegend, ob Gustav Vasa hier nun nächtigte oder nicht. Auf dem Gelände steht auch eine schlitzblättrige Birke, die sogenannte Ornäs-Birke, die es bis 1985 nur in Schweden gab.
Weil es hier herum wieder mal so schön ist, versuchen wir, mit dem WoMo einen Platz am Wasser zu finden. Allerdings gibt es hier auch reichlich Sommerhäuser und die anderen Stellen sind nicht zugänglich. Schließlich fragen wir einfach. Die freundlichen Leute weisen uns einen Platz auf ihrem Hof zu, fragen, ob wir Strom brauchen (brauchen wir nicht) und lassen uns allein. Diesen schönen Blick von unserem Platz auf den See hatten wir abends um 23 Uhr - es ist fast Mittsommer.

Wir bedanken uns am folgenden Morgen mit einem in den Wiesen gepflückten Mittsommer-Strauß, genau so einem, wie wir in den letzten Tagen unzählige gesehen haben.

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