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Triest 29.6.2012

In sengender Sonne erreichen wir gegen 15 Uhr Triest. Das Pflaster ist so heiß, daß A. quiekt, als er seine Sammetpfoten auf das Pflaster stellt. Wir drücken uns von Schatten zu Schatten und durchwandern die Siesta-verschlafene ehemalige K.u.K.-Hafenstadt. Man sieht's an allen Ecken und Enden: österreichisch-gelbe klassizistische Häuser mit dem entsprechenden Beiwerk.



Man läßt sich nieder, betrachtet die Flaneure, die langsam wieder zahlreicher werden.








"Kaputter" Hund

Gegenüber gibt es einen Herrenausstatter, der Hs Interesse erregt. Gerade kommt die Verkäuferin und schließt nach der Siesta wieder auf, kommt dann gleich rüber in unsere Bar, um einen Café und Wechselgeld zu holen. Nebenan ist ein Friseurgeschäft. Eine sehr schicke Kundin steht im Umhang mit nassen Haaren vor der Türe und spricht in ihr Handy. Enoam läässig, dos Löbm hia!















H meint, es sei dieselbe Dame, einmal angezogen, einmal ausgezogen, je nach Wetterlage.






Die Börse



Der Canale Grande



Spiegelungen sind wirklicher als die Wirklichkeit, denn es ist heiß und das Wasser läßt klarer sehen.........



Trotzdem üppige Blumenpracht





Russisch-orthodoxe Kirche



Das nächste Café















Es gibt eine Menge interessanter Museen in der Stadt, aber bei der Hitze ist gar nicht daran zu denken, die Hunde im Auto zu lassen. Also bescheiden wir uns und machen das Machbare.


Hier geht es aufwärts zum










Der Blick von hier oben ist wunderbar












Es geht auf der anderen, dem Meer zugewandten Seite wieder abwärts





Kleine Erfrischung im Schatten




Bar in Hafennähe




Wir beschließen denn doch, hier nicht die Nacht zu verbringen; wir haben auf einem Platz neben einer Marina geparkt, das ginge bei kühlerem Wetter, aber so ist es unerträglich! Wer reist denn auch schon um diese Jahreszeit im Wohnmobil! Nicht mal der Fisch in einem Hafenrestaurant, auf den C. sich sehr gefreut hatte, kann uns noch locken, wir wollen nur noch RAUS aus der Stadt.
Nervige Suche nach einer Unterkunft entlang der Küste, es ist voll, die Menschen baden im Meer 3 m neben der Straße, an der sie dicht an dicht ihre Autos geparkt haben. Für uns findet sich hier schon gar keine Stellmöglichkeit, selbst, wenn wir es wollten. Exkursion durch die weniger schönen Hafenanlagen mit ihrer Industrie, wobei die Straßen schon mal weniger geeignet sind für ein 2,35 m breites Gefährt. Aber wir sind beharrlich und schlagen uns durch bis San Rocco, wo wir dann auf einem Platz 3 m vor der slowenischen Grenze endlich fündig werden. Hier sind wir nun wirklich unter die Eingeborenen gefallen: Dauercamper mit liebevoll angelegten Gärtchen, Hollywoodschaukeln und Vogelkäfigen mit Wellensittichen. Ich glaube, einige Triestiner verbringen hier ihren Sommer, und fahren zur Arbeit einfach in die Stadt.
Immerhin ist es etwas kühler, man kann über die Straße zum Meer gehen und auch die Italiener beobachten, die mal eben zum Tanken und Einkaufen nach Slowenien reinfahren.









Daß wir hier exotisch sind, ist uns bewußt.
Es "mückt" ziemlich, und nachdem wir uns installiert haben, kauft C., die besonders anfällig ist, gleich im gut ausgestatteten Laden ein paar Mückenkerzen. Sie wird ausgesucht freundlich und zuvorkommend bedient, man weist auch gleich auf die örtlichen Spezialitäten hin. Gleich danach lassen wir uns nebenan im ristorante nieder, und da wir ja Fisch auf dem Programm hatten, bestellen wir - zur großen Freude der Wirtin - gleich Folgendes: Pasta con vongole, Pasta con cozze, insalata mista, mista di pesce grigliata, un litro da vino bianco, un litro di aqua con gaz.
Ich erwähne das deshalb so ausführlich, weil nichts, aber auch gar nichts dieses Essen übertreffen kann! Die Spaghetti mit den Muscheln waren ein Gedicht, absolut perfekt gekocht und gewürzt!
Unsere Wirtin war dann auch trotz unserer Fremdheit mit unseren ernstgemeinten Komplimenten sehr versöhnt und geschmeichelt, und auch bei allen anderen Beobachtern (deren heimliche es viele gab) hatten wir gepunktet.

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