Der Besitzer der Bar im Schloßhof plauscht ein bißchen mit uns übers Reisen, über Hunde. Er ist ein weltgewandter Mann, trägt Panama-Hut, wie wir später erfahren, wegen Sonnenallergie, war schon als Stewart auf verschiedenen Flußkreuzschiffen unterwegs.
Wir wünschen ihm an Ende "gute Geschäfte", er murrt ein bißchen, C sagt: aber jetzt gibt es doch wieder ein Festival! Ja, mault er mit seinem "ungarischen" (findet H) Deutsch, aber das sind immer diesälben Gesichterr, ein bißchen slowenische Intelligenzija, und die verzehren nichts, und sind sowieso diesälben wie frühärr, früher warr Genosse Direktor und heutäh nennt sich Härr Mänädscherr.
Und eigentlich haben wir keine wirkliche Intelligenzija mähr, die wurden im Krieg alle piff-paff erschossen, und es dauärrt, bis nachwächst, und es dauärrt auch, bis Demokratie wirklich ver- und entstanden ist.
Tolle Ausstellung im Schloß über Masken: Faschingsmasken natürlich, aber viele auch mit ursprünglicherer Bedeutung. So gibt es den Oraçi, Pflüger, der um die Häuser einen Bannkreis gegen böse Geister zieht, dazu gehören ein Peitschenknaller und zwei Pferdelenker. Am eindrucksvollsten findet C den Kurent oder Korent, eine machtvolle dämonische Maske, meist aus Tierfellen gemacht. Der Kurent vertreibt den Winter und heißt den Frühling willkommen.
Es tauchen auch Tierfiguren auf, Rusa, das Pferd, Medved,der Bär, Piceki, das Kücken, sowie die scheinbar ganz beliebte Maske "Weib trägt Kerl", Baba nosi deda.
Seit den 1960er Jahren treten die traditionellen Masken massenweise auch in der Stadt auf, nachdem sie durch organisierte Veranstaltungen aus der primären bäuerlichen Umwelt abgeworben worden waren und dadurch ihre magische Bedeutung des Herbeizauberns der Fruchtbarkeit endgültig verloren hatten.
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