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Flucht vor der Hitze 2.7.2012 bis 6.7.2012

Über unseren Aufenthalt in Kroatien kann ich nur sagen: heiß, heiß, heiß!

Außer Wassersport ist gar nichts möglich. H ist aber dafür zu antriebslos und C kann sich kaum vom WoMo wegbewegen, ohne daß einer der Hunde folgt. Die sollen aber angeleint sein und wollen auch eigentlich nur von Schatten zu Schatten schleichen. Auch die Anschaffung eines Sonnenschirms und das Aufstellen des Ventilators außen unter der Markise bringen keine nennenswerte Erleichterung. Die Nächte sind fast so heiß wie die Tage, lediglich gegen Morgen weht ein lindes Lüftchen vom Wasser her.

Bevor H und die Hunde endgültig krank waren (Durchfall, Magen-Darm-Probleme, Schwindel, Übelkeit), packt C. am Montagmorgen um 4 Uhr alles zusammen und ab geht's Richtung Norden.
Ausnahmsweise zügig geht es an der Fähre nach Krk, auch sonst hält sich der Verkehr in Grenzen und alle sind froh, im klimatisierten Auto zu sitzen und nicht draußen sein zu müssen.





An der Fähre nach Krk


Brücke von Krk zum Festland


Mittagessen - schon in Slowenien, drin im Restaurant ist es kühl und dämmrig, sehr angenehm. Wir denken beim Essen an eines vor einem Jahr, da feierten wir einen 85sten Geburtstag, den letzten.

Unser Ziel ist irgendein See in Kärnten, aber so weit kommen wir dann doch nicht mehr, worüber C, die nun nach zwei schlaflosen Nächten mehr als müde ist, sich freut, da sie ja die alleinige Chauffeurin ist.

H hat aus irgendeinem Grund die Eingebung, bei Bled (Slowenien) von der Autobahn abzufahren. Hier sind wir nun in einem Räuberwald gelandet, in der Biegung des lebhaften Flüßchens Sava, Kiefern beschirmen unseren Platz, Eichhörnchen gibt es und viele verschiedne Vogelarten, der Boden ist weich und mit Nadeln oder Wiese belegt und vor allem: nachts kühlt es richtig ab!


















Staubige Wege, liebliche Landschaft


Sauberer Wein aus der hiesigen Gegend


Badefreuden am Teich


Auch die Schwäne lieben es hier



Die Sava, mal mehr, mal weniger wild, auf ihr sind auch viele Wildwasserfahrer unterwegs....wi54s7VePuP


Wir haben ein schattiges Plätzchen gefunden, an dem es sich gut aushalten läßt




Diese Schlucht - Vintgar-Schlucht - ist wieder ein anderes Kaliber





Im unglaublich klaren Wasser tummeln sich eine Menge Fische













Ein ordentlicher Regen treibt uns ins Innere des Gasthauses, wo wir Alpen-Bach-Saibling mit Mandelsauce, Maisbrot und Salat und zum Nachtisch frische Blaubeeren speisen.








Heute Abend ist Feuerwerk in Bled, die Oberkreiner sollten eigentlich spielen, tun sie aber nicht (was wir auch nicht weiter schlimm finden). Der Gründer der Oberkreiner ist der slowenische Musiker Slavko Avsenik, der hier in der Gegend geboren wurde.
In Bled findet zur Zeit ein ganz interessantes Sommer-Musik-Festival statt, mit ziemlich gemischtem Programm, es gibt unter anderem einen Abend mit neuer slowenischer Musik, der wahrscheinlich besuchenswert ist, einen Violinisten-Wettbewerb, Kaffeehausmusik.


Auf dem Bleder See gibt es keine Motorboote, was sehr angenehm ist. Wenn man zur Insel möchte, muß man sich entweder von den traditionellen Booten bringen lassen, oder selber eins mieten.


Burg Bled über dem See


C hilft dem Hund beim Wasser-Saufen


Kleine Villa am Seeufer

Gestern verbrachten wir einen netten Abend mit unseren tschechischen Nachbarn, deren Wäsche C vor einem Wolkenbruch gerettet hatte. Zum Dank gibt's Pivo, welches sie gern und reichlich zu allen Tageszeiten zu sich nehmen, bevor sie mit den Rädern wieder irgendwohin aufbrechen. Es ist eine Gruppe von etwa 40 Leuten, zwischen 10 und 15 Jahren jünger als wir, Akademiker, die sich vom Studium kennen und die mehrmals im Jahr gemeinsame Touren unternehmen. Sie haben einen großen Reisebus, der uns aber in erster Linie zum Transport und zur Kühlung und Aufbewahrung der Bierfässer notwendig erscheint, denn sie schlafen in kleinen Iglu-Zelten und haben solide Mountain-Bikes.

Cs Rosmarinkartoffeln und einige Häppchen Grillfleisch finden Zustimmung und werden gleich mit der bekannten Pivo-Währung wieder ausgeglichen.

Sie haben zwei Gitarren und eine Geige dabei und musizieren und singen an den Abenden ganz schön und aus voller Kehle.
Außerdem warten sie mit einem "Doppelgänger" Hs auf, Slavko, ein sehr freundlicher Mensch, der sich von seinen Freunden nachsichtig lächelnd an unseren Tisch führen läßt.


Es kamen gestern auch noch Freunde aus Sexten hier vorbei, mit denen wir heute den schönen Ausflug in die Vintgar-Schlucht (siehe Fotos oben) unternommen haben.

Es hat sich nach dem Regen ganz schön abgekühlt, das Thermometer zeigt heute Abend (am 6.7. um 22:25) 16 Grad, da friert man fast schon wieder!

Die lieben Tschechen wollen C. noch ein bißchen Geige spielen lassen, aber
die ist müde und kriecht gleich lieber mit Buch ins Bett.

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