Ein Sonntag mit vielen weißen Wattewolken und einer recht frischen Brise.
Gestern wurde es sehr spät, wir sind gegen 3 Uhr morgens von dem rauschenden Fest auf dem Bergbauernhof per Taxi "heimgekommen".
Aus Graz, aus Berlin, aus Hamburg, aus St.Etienne waren die Gäste gekommen, den Jubilar zu ehren. Hoch über dem Tal, durch das immer wieder Nebelschwaden und Wolkenfetzen zogen, die aber zuweilen auch eine späte Abendsonne hindurch ließen, traf man sich zunächst auf der Terrasse zu Aperitiv und Häppchen, um dann in der Gaststube folgendes Menü zu genießen:
Der junge Koch, der die Gastronomie von seiner Mutter übernommen hat, gab sein Bestes. C. und H. können sich aber noch an Zeiten erinnern, zu denen die berühmte Margret den Kochlöffel schwang. Da machten sich sogar die verwöhnten Italiener auf den Weg über die sehr enge Serpentinenstraße, um oben in der "Waldruh" ihr Silvestermenu zu genießen, in einem Jahr sogar begleitet von einer spontan entstandenen Musikgruppe, bestehend aus einem Italiener, der venezianische Gondoliere-Lieder zur Gitarre sang und C. mit der Geige, die improvisierend darauf einsteigen konnte. Wir erinnern uns heute noch gern an das Ende des Abends, an dem alle Nicht-Hausgäste (wir wohnten damals dort oben) an uns vorbeidefilierten und "Auguri" und "grazie, Maestra" sagten.
Ich stelle hier mal den Platz vor, an dem wir nun schon ein paar Tage stehen:
Ein weiträumiges Gelände mit Wiesen und Kies, unterbrochen von Baumgruppen. Die Sanitärgebäude sind in alten Tiroler Bauernhäusern untergebracht und bieten allen Komfort, den man auch in einem 4-Sterne-Hotel hätte. An jedem Platz befindet sich eine Versorgungssäule für Frischwasser, Abwasser, Strom und Kabel-TV. In unserem Sanitärhaus, dem Bauernbad, gibt es neben sehr bequemen Einzel-Dusch- und Waschräumen selbstverständlich auch komplette Miet-Einzelbadezimmer. Es gibt einen Raum mit Waschmaschinen, einen Trockenraum, der geheizt und belüftet wird, ein niedliches Kinderbad mit extra kleinen Toiletten und Waschbecken.
Oben drüber befindet sich eine große Bauerntenne, die mit großen runden Tischen und Bugholzstühlen ausgestattet ist. Auf einer Leinwand werden die jeweiligen Fußballspiele übertragen, man kann sich sein Picknick mitnehmen und am Public Viewing teilnehmen, wenn man möchte.
Im Kristallbad gibt es verschiedene "Edelsteinbadezimmer", deren Heilkraft man genießen kann. Es gibt mehrere Saunen, ein Hallenbad, ein Freibad, ein Heubad, es gibt unglaublich viele Massage- und Beauty-Angebote, es gibt ein Sternerestaurant, drei andere Restaurants. Ein Baumhaus hängt unweit von unserem Platz mit 32 qm Wohnfläche in den Tannen, man kann es natürlich mieten und in luftiger Höhe wohnen. Vor den Toren dieser unglaublichen Anlage hält der öffentliche Bus, mit dem man gut durchs ganze Pustertal reisen kann, auch wir benutzen ihn oft und gern, um unseren Zielen näherzukommen. Wir haben uns ein "Gesamtpaket" mit verschiedenen Restaurantbesuchen, Wellness-Anwendungen und zwei Öffi-Dauerkarten für die gesamte Zeit unseres Aufenthaltes hier gekauft und sind sehr erstaunt über die Preiswürdigkeit der Sache.
Übrigens ist es nicht sehr voll und alle Camper sind rücksichtsvoll und ruhig.
Wir haben bereits ganz anders gewohnt, z.B. bei Freising unweit eines Biergartens, in dem wir uns mit Freunden trafen, an einem Waldweg. Das hatte auch eine Menge Vorteile. Wir nehmen es halt, wie es kommt.
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