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Polen XII

13.9.2015

Wir nähern uns der deutschen Grenze.
Was man vor allem daran merkt, daß die Karren mit deutschem Kennzeichen zunehmen, vereinzelt wieder deutschsprachige Plakate an den Straßen zu sehen sind, auch Speisekarten und Beschilderungen kommen nicht mehr ohne Deutsch aus. Ein bißchen unlustig ob des Bäder-Rummels hier an der Ostseeküste haben wir uns in einem lichten Kiefernwald in Dziwnowek zwischen lauta Balinan niedergelassen, um zu baden, um Fußball zu gucken (gestern war Bundesliga), um die Karre zu sortieren.

Die Ostseestrände sind allerdings zauberhaft.
Hel (auf der Nehrung gegenüber Danzig)

Hel - der kleine unaufgeregte Fischerhafen

Die Polnische Sahara bei Leba:
Wir wandern insgesamt 11 km durch lichten Wald mit Sandboden zur großen Wanderdüne und von dort am Meer entlang zurück.
Es ist auch hier sehr rummelig, man kann sich durch das Naturschutzgebiet per Elektrokarren kutschieren lassen, was auch die allermeisten tun (auch Schulklassen! Ob die zuwenig Zeit haben?), es gibt jedoch auch einige Radler.










Gestriger Abendspaziergang
So siehts dann aber direkt jenseits des weißen Sandes aus:
viel Angefangenes, Unvollendetes, wieder zum Verkauf angebotenes, wieder Verfallendes, dazwischen bewohnte Türme, von Zäunen umgeben, bewacht durch in kleinen Häuschen sitzenden Wachleuten, die die unschuldigen Strandspaziergänger mißmutig anblaffen, wieso sie sich hierher verirren (überhaupt ist Mißmut hier eine vorherrschende Gefühlslage!). Es ist eine trostlose Mischung.


Die mit Andenkenbuden und billigstem Schrott für Urlauber besääten und ebensovielen Schlenderern bevölkerten Straßen meidend, schlagen wir uns zu unserem Campingplatz durch. Wir kommen an einer Art Nachbarschaftsfest vorbei, das sieht nett aus: es gibt Musik und Tanz zwischen Wohnblocks. C. wagt ein Tänzchen und Boogie bittet vergebens um eine Wurst.


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